
Die meisten von uns leiden unter Aufschieberitis – Prokrastination wie der Klugscheißer einen recht schnell verbessert. Sobald eine unangenehme Aufgabe vor uns liegt, räumen wir erst einmal unseren Schreibtisch auf. Danach biegen wir uns die Welt zurecht: „Ordnung ist ja auch wichtig, denn…“
Bevor wir die Aufgabe bewältigen, die wenig Spaß macht – leider aber oft sehr wichtig ist – nutzen wir einen bunten Strauß an Vermeidungs-Strategien:
„Oh, da ruft jemand an: Sicherlich dringend!“
„Ich muss mir auch mal was gönnen – und den Moment genießen.“
„Okay, dann bleibe ich schön spontan, und nehme alles an, was man mir anbietet. Und falls nichts angeboten wird, checke ich noch einmal Facebook.“
Wenn du den Umzugswagen belädst, bringst du erst die dicken Dinger unter: Sofa, Schränke… Beginnst du erst mit den Topfpflanzen und kleinen Taschen, passt das Sofa später nicht mehr hinein.
Das räumliche Beispiel lässt sich auf die Vorstellung unserer Zeit übertragen: Wenn wir erst Katzenvideos schauen oder den Schreibtisch überperfekt ordnen, fehlt uns später die Zeit für die wirklich wichtigen Dinge.
Beginne also mit den wichtigen Dingen. Leider machen diese zunächst weniger Spaß. Noch schlimmer: Der Anfang fällt uns schwer, da es oft anstrengend oder unangenehm wird.
Du solltest dringend ein Gespräch mit dem Mitarbeiter Schmitz-Kalthoff führen und ihm sagen, dass er nicht so ins Telefon schreien soll? Vor so einem Gespräch können wir richtig Angst haben.
Was passiert, wenn wir das Unangenehme verschieben?
- Das Problem löst sich wahrscheinlich nicht von selber und es bleibt länger unser Problem. Wir leiden länger.
- Die Angst bleibt. Das doofe Gefühl, etwas machen zu müssen bleibt. Wir haben so länger weniger Spaß!
- Manchmal blockieren wir sogar.
Sicher hast du schon von „Schreibblockaden“ bei Musikern und Schriftstellern gehört?
Aufgaben, die wir verschieben, werden zu Monstern! Kennst du das, du möchtest jemanden ansprechen – vielleicht ein Flirt – und zögerst? Je länger du zögerst, desto schwieriger wird es.
Daher: Sobald dir bewusst wird, dass die nächste Aufgabe wichtig ist – wichtig für dich – beginne mit dieser Aufgabe. Fang einfach an! Du brauchst sie ja nicht zum Ende durchzuziehen, aber leg erst einmal los.
Mach dir eine Gewohnheit daraus, erst die Dinge zu machen, die keinen Spaß machen (und wichtig sind). Programmiere dein Gehirn auf ein neues Muster.
Nutzen?
Wenn wir grundsätzlich die Big Rocks zuerst machen, haben wir am Ende des Tages einfach mehr Spaß gehabt. Wir haben nicht mehr so viel Ballast im Schädel und ein reines Gewissen; wir können stolz auf uns sein – und haben trotzdem noch Zeit für Katzen-Videos. Egal wie müde und lustlos wir sind - Bullshit geht immer.
Aber die wichtigen Aufgaben werden im Laufe des Tages immer schwerer.
Kennst du das Zitat dazu von Eleanor Roosevelt?
„Mach jeden Tag etwas, wovor Du Angst hast.“
Übertragen könnten wir auch sagen:
Beginne mit den Aufgaben, die am wichtigsten sind – so unangenehm sie auch sein mögen!
Nach der Aufgabe denken wir oft: So schlimm war es gar nicht.
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