
Vor ein paar Wochen hatte ich bei Facebook einen kleinen Impuls zum Meditieren gegeben. Normal wäre es, wenn du nach ein paar Tagen aufgegeben hast. Persönlich bin ich 5-mal gescheitert. Ich bin immer noch Meditations-Anfänger – aber seit meinem sechsten Versuch bleibe ich am Ball.
Vor ein paar Wochen hatte ich bei Facebook einen kleinen Impuls zum Meditieren gegeben. Normal wäre es, wenn du nach ein paar Tagen aufgegeben hast. Persönlich bin ich 5-mal gescheitert. Ich bin immer noch Meditations-Anfänger – aber seit meinem sechsten Versuch bleibe ich am Ball.
Bevor wir hier die Tipps sammeln, die es dir leichter machen können, brauchst du das Warum: Was bringt einem überhaupt Meditation?
Abgesehen davon, dass zahlreiche Studien belegen, dass regelmäßige Achtsamkeitsübung uns körperlich gesunden lässt und uns zufriedener und gelassener macht – abgesehen von diesen Knaller-„Effekten“, die wir alle haben wollen, gibt es noch einen Hauptnutzen:
Die meisten meditieren, um sich besser konzentrieren zu können. Fokus halten – das ist eine Meta-Fähigkeit. Vielleicht sogar DIE Meta-Fähigkeit schlechthin. Egal, ob beim Sport, Spiel oder Sex – beim Malochen oder bei einer neuen Herausforderung: Fokus bündelt unsere Energie. Meditation trainiert unseren Geist, sich auf eine Sache besser zu konzentrieren und unwichtige Dinge auszuschalten – und wenn es nur unser Gedanken-Kino ist.
Es macht uns zu besseren Zuhörern, effektivieren Mitarbeitern, stärkeren Anführern und liebevolleren Menschen.
Wie fängst du an?
1. Mach weniger!
Sagen wir, du würdest es schaffen, 10 Minuten nur zu sitzen und lenkst manchmal deinen Geist auf den Atem – dann meditiere nur 5 Minuten. Versuche also nicht dein Maximum zu erreichen, sonst wird es zur lästigen Pflicht. Und du gibst zu früh auf, um die Vorteile vom Meditieren zu spüren.
Meditiere lieber häufiger und dafür kürzer. Programmiere dich: Meditation ist ein Luxus!
Wenn du nur einen bewussten Atemzug am Tag machst, ist es 100-mal besser als sich eine „perfekte 10 Minuten Meditations-Sitzung“ vorzunehmen – um dann vielleicht aufzugeben. Ein Mini-Step reicht – der Rest ist Bonus!
2. Erwarte nichts!
Erwarte nicht von dir, dass du die ganze Zeit wirklich nur deinen Atem wahrnimmst und überhaupt nicht denkst. Die Meditations-Runde gilt als „bestanden“, wenn du es auch nur EINMAL schaffst, deinen Geist wieder auf deinen Atem zu richten. Es ist also völlig okay, wenn du die meiste Zeit träumst oder über die Tapetenfarbe sinnierst.
Die Meditations-Expertin Tara Brach sagte einmal: „Es geht nur darum, seine Aufmerksamkeit auf etwas zurückzulenken.“
3. Es geht nicht darum ruhiger zu werden.
Du willst nur sitzen und deinen Geist trainieren. Mehr nicht. Ruhiger wirst du im Alltag, aber erst nach einigen Wochen.
Meditation = Schärfung des Geistes
Beim Meditieren musst du auch nicht immer deinen Atem wahrnehmen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, deinen Geist zu trainieren. Zum Teil kann es da richtig exotisch werden…
Eine sehr nützliche Übung habe ich vom Google Pionier Chade-Meng Tan übernommen und nutze sie inzwischen für meine Seminare. Sie geht so:
Suche dir zwei Personen aus, denen du insgeheim Glück wünschst – 10 Sekunden lang.
Das passiert nur in deinem Kopf, die Personen bekommen davon nichts mit. Du könntest die Übung zu Hause machen und dir die Personen vorstellen.
Noch leichter ist es im Büro: Sobald jemand zufällig an deiner Tür vorbeikommt, wünschst du diesem Menschen, dass er glücklich sein möge. Jede Stunde eine Person, so schaffst du 8 Menschen pro Tag.
Was ist der Sinn der Übung? Chade Meng Tan nennt sie übrigens „Liebevolle Güte“. Du richtest deine Wahrnehmung nach außen. Das ist schön, da Meditation meist „egoistisch“ ist. Dein Körper produziert so das Hormon Oxytocin, du fühlst dich verbundener mit der Außenwelt, Probleme erscheinen kleiner – und ganz „nebenbei“ verbesserst du deine Empathie. Ich halte Empathie ebenfalls für eine Meta-Fähigkeit, denn sie ist das Fundament für Kommunikation, Führung und – ein glückliches Leben.
Folgende App nutze ich zur Zeit – vielleicht hilft sie dir auch:
Meditation Time
Du kannst dabei alle 1 oder 2 Minuten einen Gong ertönen lassen. Der hilft ein wenig, deine Achtsamkeit wieder zurückzulenken. Meist denke ich gerade was, dann kommt der Gong – und erinnert mich daran: Ach ja, ich wollte ja meinen Atem wahrnehmen. Persönlich mag ich es nicht, eine Stimme zu hören, die mir sagt, worauf ich jetzt meinen Fokus lenken soll. Wenn der Gong leise genug eingestellt ist, reißt er auch einen nicht so heraus. Man ignoriert ihn einfach, wenn es gerade läuft.
Wenn du geführte Meditationen magst, gibt es sehr viele nützliche Apps: Headspace oder Calm sind Klassiker.
Viel Erfolg! Versuche es und bleib dran! Was hast du zu verlieren? Nicht viel. Was kannst du gewinnen? Alles!
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