Plane für die Not!


Sagen wir, du verreist am Wochenende. Ergibt es Sinn, einen Plan zu machen? Oder packst du aus dem Bauch heraus?

 

Inwieweit sind Pläne grundsätzlich gut, um unser Leben zu erleichtern?



Planen wir in einem ruhigen, wachen und starken Zustand – und notieren uns die Punkte – steigt die Wahrscheinlichkeit, an die wichtigen Dinge zu denken. Wenn wir dann hektisch oder einfach nur müde sind, können wir roboterartig die Liste abarbeiten.

 

Ich mache oft einen Test: Zunächst packe ich ohne die Liste und kontrolliere dann, was ich alles vergessen hätte. Leider vergesse ich immer etwas.

 

Eine Liste zu schreiben bringt uns eine Menge Vorteile: Der Plan sorgt dafür, dass

  • Wir weniger Stress haben
  • Zeit gewinnen
  • Wir nichts Wichtiges vergessen
  • Und auf das blöde Gefühl verzichten, etwas vergessen zu haben.

Ich stehe auf handschriftliche Pläne und Mindmaps – allerdings sind Listen am Rechner langfristig effektiver:

 

Wir speichern diese z.B. als „Business-Trip“ oder „Jahres-Urlaub“ mit Datum ab. Beim nächsten Mal können wir einfach den alten Plan nehmen und brauchen diesen nur etwas zu optimieren.

 

Eine Zeit lang habe ich es mit dem Haufen-System probiert:

Alles, was du für deinen nächsten Ausflug brauchst, legst du auf einen Haufen. Vorteil: Du siehst sofort, was du hast. Nachteile: Das Zeug steht im Weg herum und meist vergisst man dann so etwas wie den Kulturbeutel.

 

Die Reise am Wochenende ist aber nur EIN Beispiel. Pläne lohnen sich für eine Coaching- oder Unterrichts-Stunde, für ein unangenehmes Gespräch, den Einkauf, das eigene Training, eine Rede, den Tages-Ablauf…

 

Ich rede nicht von der To-Do-Liste oder die Bucket-Liste. Eine Liste zählt nur die Einträge auf. Ein Plan ist mehr – der Plan gewichtet noch die Punkte.

 

Zum Beispiel kann dir der Plan zeigen, dass du erst die großen Teile aus dem Keller holst und sie ins Auto stopfst. Dann passt nachher alles. Du planst eine Reise mit dem Zug? Vielleicht brauchst du dann Puffer, um dir vor Abfahrt noch einen Kaffee ToGo zu holen.

 

Einige meckern jetzt bei der Vorstellung vom Planen: „Hey, das nervt voll! Ich bin ein Freigeist, ich mag lieber alles aus dem Bauch machen…“

 

Ich glaube, Vorbereitung ist die halbe Miete für Klarheit, Ruhe – und Freiheit! Wie frei ist es denn, wenn ich die Hälfte vergessen habe? Wie cool ist es denn, wenn ich mich ständig frage: „Habe ich die Präsi für den Kunden wirklich eingesteckt?“

 

Wir verschwenden eine Menge Zeit, wenn wir die Vorbereitung auslassen. Wir zahlen den Preis so oder so – nur später und mit Zinsen.

 

Außerdem packen wir oft kurz vor Beginn und sind dann meistens in einem schlechten Zustand: Gestresst, genervt oder unkonzentriert. Ohne Plan hauen wir jetzt richtige Schnitzer raus; vergessen die dicke Jacke für den Ski-Urlaub. Wenn wir vorher einen Plan in einem guten Zustand gebastelt haben, ist es egal wie es uns geht: Der Plan „trägt“ dann die Verantwortung.

 

Aber Vorsicht: Ein Plan ist gut für die Vorbereitung – aber wenn es dann losgeht, darf man auch mal von seinem Plan abweichen. Napoleon soll die Schlachten sehr genau geplant haben – aber er hat sich an keinen Plan gehalten, als die Schlacht begann.

 

Am besten: Wir bereiten uns richtig gut vor, aber wenn es dann losgeht, passen wir den Plan an. Wir stellen uns auf die neue Situation ein. Und diese ist nie so wie in unserer idealen Vorstellung.

 


Diesen Artikel mit anderen Teilen:

Folgendes Video passt zum Thema:


Folgender Blog passt zum Thema:


Heiko Edsen

Speaker, Trainer und FreiLenker

 

„...ich liebe es, andere zu ermutigen, scheinbare Grenzen zu verschieben!“

 

mehr...