Nimm es an - auch wenn du es nicht brauchst! ;)


Zur Zeit experimentiere ich damit, grundsätzlich kleine Angebote anzunehmen. Es fällt mir oft schwer, „Ja, danke!“ zu solchen Mini-Angeboten zu sagen, wie z.B. an der Kasse vorlassen oder einen Kaffee anzunehmen.



Mir ist auch bei anderen Menschen aufgefallen, dass vielen das Annehmen von kleinen Dingen scheinbar schwerfällt. Woran mag das liegen?

 

Ich glaube, das Problem haben die von uns, die sehr höflich sind. Dazu erzogen worden sind, nicht zu stören – nicht unverschämt zu sein. Wir möchten niemandem zur Last fallen. Eine andere Erklärung: Wenn wir etwas annehmen, erwartet der andere Mensch vielleicht eine Gegenleistung. Das möchten wir oft aber nicht. Vor allem bei fremden Menschen fürchten wir eine Art „in der Schuld stehen“.

 

Es geht jetzt nicht darum, immer „Ja“ zu sagen. Gott bewahre! „Nein“ zu sagen ist essentiell! Es geht darum, zu entscheiden: Wann wir annehmen und wann nicht – bewusst annehmen.

 

Meist sind es winzige Situationen. An der Kasse: „Möchten Sie eine Tüte dazu?“ In der Regel sage ich da nein. Aber der Verkäufer ist doch nett und freut sich, wenn ich ja sage. Inzwischen sage ich bewusst: „Sehr gern!“ Okay, schlechtes Beispiel – zumindest, wenn wir ökologisch eingestellt sind.

 

Nächstes Kassen Beispiel: „Oh, Sie haben ja nur drei Sachen, möchten Sie vor?“ Eigentlich habe ich es nicht eilig und lehne immer dankend ab. Jetzt probiere ich: „Oh, danke schön, sehr gern…Super nett von Ihnen!“ Später: „Vielen Dank noch einmal – und schönen Tag noch!“

 

Oder bei Bekannten, die ich aber noch nicht so gut kenne: „Möchtest du einen Kaffee?“ Ich: „Ja, sehr gern!“ Früher habe ich rumgedruckst: „Äh, nur keine Umstände…Wasser reicht auch.“

 

Ich glaube, wenn wir grundsätzlich kleine Angebote annehmen, haben wir unterschiedliche Vorteile:

  • Wir gehen mehr in Kontakt mit anderen und fühlen uns verbundener.
  • Wir produzieren Oxytocin. Ein tolles Hormon, um glücklicher und gesünder zu leben.
  • Wir tun Gutes: Der andere freut sich, wenn wir dankend annehmen.
  • Da wir jetzt wissen, dass wir sogar dem anderen „helfen“, bekommen wir beim nächsten Mal noch mehr Oxytocin – dieses warme Gefühl, Gutes zu tun. Hilfe annehmen sehe ich inzwischen als Win-Win.

Zugegeben, die Beispiele sind lächerlich klein. Na und? Ist es nicht so oft die Summe der kleinen Dinge, die den Unterschied ausmacht?

 



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Heiko Edsen

Speaker, Trainer und FreiLenker

 

„...ich liebe es, andere zu ermutigen, scheinbare Grenzen zu verschieben!“

 

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