Wie wichtig ist Wachstum für uns?

Wachsen und geben = Glück?


Um die Einstellung zu wachsen und zu geben besser zu verstehen, nehmen wir uns ein fiktives Beispiel:



Stellen wir uns Zwillinge vor. Nennen wir sie …Lasse und Ragnar. Sagen wir, Lasse ist super entspannt und mag sich nicht so richtig anstrengen. Seine Komfortzone ist klein und bleibt auch so. Er riskiert wenig, macht selten Fehler, weil er lieber „auf Nummer sichergeht“.

 

Ragnar dagegen entscheidet sich dafür, mit einer anderen Einstellung sein Leben zu führen. Sein Fokus: „sich trauen, Fehler machen, daraus lernen, besser werden und vor allem: dienen, sozialer Beitrag, schenken und anderen helfen.“ Sein Motto: „Ich versuche durch mein Wirken die Welt ein klein wenig besser zu hinterlassen.“

 

Und jetzt? Was meinst du, wer wird das schönere Leben führen? Wer wird auf Dauer eine höhere Lebensqualität haben?

 

Leider gibt es dazu keine Studie. Zumindest keine seriöse. Aber was fühlst du? Was sagt dir dein Verstand oder deine Intuition?

 

Stelle ich dieses Beispiel Teilnehmern vor, glauben die meisten Folgendes:

 

Ragnar wird nach einigen Jahren stärker und erfolgreicher sein als sein Bruder Lasse. Er wird sich verbundener fühlen, da Verbundenheit am besten durch Geben zu erreichen ist. Vielleicht wird Lasse am Anfang sogar zufriedener sein (und es etwas einfacher haben), aber auf Dauer nicht so glücklich sein wie Ragnar.

 

„Sei glücklich, aber niemals zufrieden!“

 

Bruce Lee

 

Jeder Mensch hat Probleme, Schwächen und Traumata, die es zu bewältigen gilt (nur ein Toter hat keine Probleme). Diese Herausforderungen meistern wir am besten mit der Einstellung, besser zu werden. Wir werden unser volles Potential niemals ausschöpfen. Aber wir sollten es wenigstens versuchen. Nicht das Erreichen, sondern das Streben nach unserem vollen Potential, macht uns stark und glücklich.

 

Einmal sagte ein Seminarteilnehmer dazu: „Permanentes Wachstum ist schlecht. So etwas gibt es in der Natur nicht. Nur Krebs wächst ständig weiter. Man solle lieber mit dem zufrieden sein, was man hat!“

 

Hört sich zunächst an, als sei etwas dran, oder?

 

In der Natur gibt es auch Wachstum…eigentlich sogar überall. Ein Baum wächst bis zu seinem Tode. Der Wald wächst, bis eine Naturkatastrophe ihn stoppt.

 

Krebs wächst nicht. Krebs wuchert. Er wuchert unkontrolliert und wird nicht kurz gestoppt, sondern wird vollständig vernichtet (ohne Nachkommen), spätestens wenn der Wirt stirbt.

 

Mit 90 müssen wir nicht mehr Muskeln aufbauen, aber wir können Wissen und Fähigkeiten ansammeln. Und wir können immer unseren Charakter stärken und geduldiger, liebevoller oder klarer werden.

 

Quatsch! Wir sollten auch noch mit 90 Jahren so trainieren, dass unsere Muskeln wachsen! Denn sie schrumpfen ja von allein! Wenn wir nichts tun, schrumpfen die Muskeln einfach nur schneller. Ein 90-Jähriger wird zu seinem 91. Geburtstag zwar keine Muskeln oder Kraft aufbauen können, aber er wird sich bei jedem Training einen Wachstumsreiz zu setzen. Die Einstellung bleibt Wachstum (auch wenn es faktisch nicht mehr möglich ist).

 

Es gibt keinen neutralen Zustand: Entweder versuchen wir, besser zu werden oder wir werden von allein schlechter. Kennst du die Leute, die schon mit 35 klagen, dass sie alt werden, während Senioren mit neuen Hobbies beginnen? Das Alter limitiert uns, ja. Aber der Anteil dieser Begrenzung ist gar nicht so groß, wie die meisten von uns denken. Wir geben dieser Begrenzung zu viel Macht. Dabei sind wir für unsere Fitness, unsere Gesundheit, unseren Charakter und auch für unser Glück verantwortlich.

 



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Heiko Edsen

Speaker, Trainer und FreiLenker

 

„...ich liebe es, andere zu ermutigen, scheinbare Grenzen zu verschieben!“

 

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