Tausche Chips und Lästern gegen Zahnseide und Lächeln

Wenn Du Deinem Hirn einen Handel anbietest...



..., kannst Du alte Laster loswerden. Denn so funktioniert unser Unterbewusstsein: Alte Routinen bzw. neuronale Verknüpfungen in unserem Gehirn können wir nicht löschen. Wir können nur schwer „Nein!“ zur Angewohnheit sagen - wir brauchen eine echte Alternative.


Ansonsten füllt sich die entstandene Leere fast automatisch.

Wir haben nicht viel gewonnen, wenn wir statt Wein und Chips im Internet surfen und dabei 500g Schoki-Eis verputzen. Klar, das könnte klappen - aber wir gewännen dadurch keine wirklich bessere Gewohnheit, wenn wir fitter, energiereicher und gesünder leben wollen.

 

Auf der anderen Seite sollte die neue alternative Gewohnheit

auch nicht nur pfiffig sein -sie muss auch attraktiv genug sein. Nach einem gestressten Tag zwei Stunden die spanische Grammatik pauken, wird wahrscheinlich nicht glücken; die Anforderung ist zu hoch.

 

Was wirklich eine alternative Gewohnheit sein könnte, musst

Du selber herausfinden. Du trägst die Verantwortung, etwas zu finden, was für Dich schlau und reizvoll erscheint. Dabei kommt es aber nicht so sehr darauf an, dass die Handlung an sich besonders spannend ist.

 

Viel wichtiger sind Auslöser-Reiz und Belohnung.

 

Auslöser-Reiz: „Ich komme nach Hause und fühle mich gestresst. Ich wünsche mir Entspannung.“

 

Finde eine Tätigkeit, die denselben Auslösereiz und dieselbe Belohnung wie die alte Gewohnheit hat.


Den Auslöser-Reiz lassen wir zunächst einmal unangetastet.

Wir könnten den natürlich auch verändern, indem Du z.B. direkt nach der Arbeit zum Sport fährst oder Dich mit jemanden verabredet hast.

 

Aber für einen Moment machen wir es uns richtig herausfordernd. Jetzt geht es uns um das Verständnis. Wir wollen eine bestimmte Gewohnheit mit möglichst wenig Aufwand ändern - genauer: Wir wollen unser Unterbewusstsein umprogrammieren.

 

Wenn Du das System verstehst, kannst Du es auf jede beliebige schlechte Angewohnheit anwenden. Wenn das System im müden oder gestressten Zustand mit Gewohnheiten wie Wein-Trinken funktioniert, dann klappt es auch bei fast allen anderen Mustern. Dies ist ein machtvoller Schlüssel, ein nützliches Hilfswerkzeug, wenn Du mehr Kontrolle in Deinem Leben erlangen willst.

 

Jetzt tauschen wir die alte Handlung (Wein trinken plus TV) mit einer neuen Tätigkeit aus. Diese neue Handlung sollte dasselbe emotionale Bedürfnis befriedigen; in unserem Fall also möchtest Du Dich entspannen. Die Belohnung sollte am Ende also ein entspanntes Gefühl sein.

 

Listen wir einmal ein paar Ideen auf (Wahrscheinlich brauchst Du noch etwas anderes):

  • Einen guten Freund treffen bzw. anrufen und etwas plaudern
  • Ein Bad einlassen
  • Einen beruhigen Tee trinken und dabei Deine Lieblingsmusik hören
  • Spazieren gehen
  • Sich hinlegen und eine Meditations-CD hören
  • Mit Deinen Kindern spielen

Zum Beispiel könnte es sein, dass Du während der Sporteinheit etwas als anderes empfindest, als beim Wein trinken und Fernsehen - aber die Belohnung danach ist die gleiche. Sport oder auch eine Spazierrunde werden Dich höchstwahrscheinlich entspannen.

 

Wenn Du die Belohnung oft genug wiederholt hast, nimmt Dein Gehirn die Belohnung vorweg. Dann kann die Spazierrunde das Wein trinken ersetzen. Dein Gehirn hat dann gelernt, dass Sport dieselbe Bestärkung gibt wie Weintrinken.

 

Ja, das klappt nicht bei jedem: Die Hürde kann zu hoch gesetzt sein, wenn Du erst einmal zu Hause angekommen bist und neben Stress auch noch Müdigkeit fühlst - dann probiere lieber etwas anderes aus.

 

Du könntest Dich zum Beispiel mit einem geliebten Menschen unterhalten. Oftmals fühlen wir uns auch gestresst, weil wir uns über etwas geärgert haben. Der Austausch mit einer Freundin oder einem Freund kann Dich schnell herunterbringen. Im besten Fall könnt Ihr gemeinsam lachen.

Nutze das Telefon, wenn Du jetzt schon weißt, dass Du abends nicht los möchtest oder Deine besten Freunde nicht in der Nähe wohnen. Mach Dir ein Ritual daraus! Verabrede Dich vorher mit ein oder zwei Freunden zum Telefonat.

 

Schlürfe nebenbei einen Tee. Helfe Deinen Freunden und sei ein guter Zuhörer. Deine Freunde haben wahrscheinlich auch einen anstrengenden Tag gehabt. Ganz nebenbei stärkst Du so das Verbundenheitsgefühl.

 

Folgendes Video fasst in 3:30 Minuten das Ganze zusammen.

 

Diese Lösungsvorschläge werden nicht für jeden Menschen gelingen. Dafür sind wir einfach zu individuell. Wichtig hier ist nur, dass Du das Prinzip dahinter verstehst. Sobald Dir das Prinzip klar ist, kannst Du jede Gewohnheit ablegen und jede neue Gewohnheit annehmen. Die Frage, ob es möglich ist, stellt sich nicht mehr.

Wir fragen uns nur:

  1. Wie lange dauert es, eine neue Gewohnheit anzunehmen?
  2. Wie können wir diese Zeit möglichst verkürzen?

 Überlege Dir einen smarten Tausch für Dein Unterbewusstsein...



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Heiko Edsen

Speaker, Trainer und FreiLenker

 

„...ich liebe es, andere zu ermutigen, scheinbare Grenzen zu verschieben!“

 

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