Vollkommenheit... - 3. Teil

Vergleich macht einsam

Vergleichst Du Dich noch mit anderen?

Zum Wille zur Perfektion passt auch das Thema Vergleich.

 

Wenn wir uns mit anderen vergleichen, können wir nur verlieren. Zum einen gibt es immer jemanden, der besser ist. Zum anderen trennt uns Vergleich von unseren Mitmenschen. Doch einer unserer sehnlichsten Wünsche ist das Gefühl von Verbundenheit.


Vergleich muss aber nicht nur schlecht sein. Es kommt auf die Sichtweise an. Wenn wir uns an Vorbilder orientieren oder uns von Eigenschaften anderer Menschen inspirieren lassen, werden wir stärker. Leistungen und Taten anderer können uns motivieren.

 

Wenn wir jetzt Vergleich kritisieren, meinen wir etwas anderes. Folgende Glaubenssätze sind typisch:

  •  „Wenn ich besser bin als andere, bin ich genug/glücklich.“
  •  „Ich hasse es, wenn jemand mehr hat als ich / besser ist als ich.“
  •  „Nur der Beste ist gut genug!“

Stephan R. Covey stellt die Einstellung Vergleich mit Krebs auf eine Stufe.

 

Unser Schulsystem pusht den Vergleich. Kinder werden darauf konditioniert, sich mittels Noten zu vergleichen.


Filme und Bücher enden meist, wenn der „Held“ gewonnen hat bzw. alles bekommen konnte. Wir wollen Gewinner sehen. Und der Film hört auf, wenn der Protagonist die ersehnte Trophäe hochhält oder seinen Gegner bezwungen hat. Auf dem Höhepunkt des „Glücks“ und Erfolges…

 

Unser Gehirn wird so auf ein bestimmtes Denken programmiert: Wenn Du der Beste bist, ist alles gut. Dann badest Du für immer in Glück. Streng Dich an und sei einfach nur besser als alle anderen.

 

Diese Sichtweise bringt uns mehr Schaden als Nutzen:

  1. Es ist sehr schwer, der Beste in einer Sache zu werden.
  2. Bei dieser Anschauung gibt es immer nur einen Glücklichen und Tausende Verlierer.
  3. Falls du es wirklich schaffst, der Beste zu sein: Das Glück ist leider nicht von Dauer.

Schon in der Schulklasse ist es schwer, der Beste in nur einem Fach zu werden. Als Erwachsene wird das noch viel härter. Der beste Boxer aller Zeiten war vielleicht Muhammed Ali. Aber wie viele Boxer waren äußerst talentiert, haben hart gekämpft und blieben völlig unbekannt? Die Tausenden eher unbedeutenden Karrieren bekommen wir nie zu Gesicht.

 

Es ist einfach zu unwahrscheinlich, dass Du der oder die Beste in einer Sache wirst. Und der Preis ist ebenfalls gigantisch, den Du zahlen müsstest. Denn Du konkurrierst mit Millionen anderer, die ebenfalls die Nummer Eins sein wollen.

 

Wir wollen doch, dass möglichst viele Menschen gesund und glücklich sind, oder? Wenn das Ziel „sei der Beste“ richtig wäre, dann hätten wir ja fast nur unglückliche Menschen.

 

Vielleicht denkst Du gerade: „Na und, dann sind halt alle unglücklich. Hauptsache ich bin der Beste.“

 


Auch dann scheint es nicht auszureichen. An der Spitze ist es sehr einsam. Wahres Glück kommt aus dem Gefühl von Verbundenheit. Lieben, geben, glauben, wachsen, Gutes tun usw. Oxytocin ausstoßen und sich mit seinen Freunden und seiner Familie verbunden fühlen. Wer ist schon glücklich, wenn er sich einsam fühlt?

 

Ein Champion bekommt Anerkennung. Aber er bekommt das Gefühl von Verbundenheit nicht so einfach geschenkt.

 

Wie glücklich war denn Elvis, der sicherlich ganz oben war? Mit 42 ist er pillensüchtig gestorben. Elvis brauchte morgens aufputschende Mittel, um überhaupt in Gang zu kommen. Tagsüber Massen an Essen, um sich zu betäuben. Und abends nahm er einen ganzen Pillen-Cocktail, damit er schlafen konnte.


Steve Jobs war unglaublich erfolgreich. Beliebt, berühmt und ultra reich. Er konnte sich als die Nummer eins fühlen.

 

Na und? Menschen, die ihn nicht kannten, haben ihn vergöttert, aber haben seine Freunde ihn wirklich geliebt? Sein Umfeld hat ihn gemieden und gefürchtet. Seine erste Freundin und Mutter seiner Tochter meinte: „Er hat versagt!“ Seine Tochter kannte ihn kaum. Kurz vor seinem Tod gestand Jobs, dass er auf die falschen Werte gesetzt hätte. Familie und Freunde seien wichtiger.

 

Dies soll jetzt nicht heißen, dass erfolgreiche Menschen automatisch ungesund und unglücklich leben. Die Beispiele sollen uns nur zeigen: Egal wie groß Dein Erfolg wird. Egal worin Du der Beste auch werden solltest: Das sichert Dir weder Glück, noch Liebe oder Gesundheit.

 

Das Ziel, der Beste zu sein, bringt uns mehr Nach- als Vorteile. Selbst wenn wir den Preis der ständigen Arbeit bereit sind zu zahlen und dabei das Glück haben sollten, besser zu sein als die anderen, garantiert der erste Platz uns nicht automatisch ein glückliches und erfülltes Leben.

 

Wenn wir nur ein klein wenig besser als unsere alte Version werden wollen, haben wir ständig Freude und können trotzdem Erfolg haben. Siehe dazu die Einstellung des russischen Tänzers Mikhail Baryshnikov:


„Ich versuche nicht, besser zu tanzen als irgendjemand anderes. Ich versuche nur, besser zu tanzen als ich selbst.“

 

Nochmal: Wir müssen nicht besser sein als andere. Wir sollten nur versuchen, ein klein wenig besser zu werden als unsere alte Vision.


Permanentes Lernen bzw Wachsen ist gesund und macht Spaß. Auf den ersten Blick haben wir egoistische Vorteile: Wir erfreuen uns am Wachstum. Auf lange Sicht ist es überhaupt nicht egoistisch:

 

Das wichtigste im Leben ist Geben und Lieben. Nur wer wächst und lernt, hat genug, um anderen zu helfen, zu dienen und Gutes zu tun, oder?


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Kommentare: 8
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Heiko Edsen

Speaker, Trainer und FreiLenker

 

„...ich liebe es, andere zu ermutigen, scheinbare Grenzen zu verschieben!“

 

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