4% Input ergeben 64% Output?

Erster Teil - Blog: Keine Zeit
Es gibt etwas, was noch effektiver ist als das Pareto-Prinzip.
Das Pareto-Prinzip kennst Du vielleicht schon. Es besagt:
- Mit 20% Aufwand bekommst Du 80% Deiner Ergebnisse
- 20% Deiner Kunden bringen Dir 80% Deiner Gewinne
Der Ökonom und Soziologe Vilfredo Pareto entdeckte, dass 20% der italienischen Bevölkerung etwa 80% des italienischen Bodens besaßen. Viel später (1989) entdeckten Wissenschaftler, dass 20% der Weltbevölkerung 82,7 % des Weltvermögens besitzen (inzwischen besitzen 10% schon über 80%).
Microsoft stellte fest, dass durch das Ausbessern der Top 20% der meist genannten Fehler, 80% der „crashes“ eliminiert werden.
Übertragen auf die Effektivität bedeutet das für Dich:
Wenn Du nur 20% der entscheidenden Aufgaben des Tages erledigst, bekommst Du immerhin 80%. Mit 20% Zeiteinsatz erledigst Du noch 80% Deiner Aufgaben.
Wenn Du es schaffst, vom lähmenden Perfektionismus loszukommen, kann Dir das Prinzip helfen, eine Menge Zeit zu sparen. Aber lass uns noch etwas weitergehen:
Wenn wir 20% und 80% jeweils quadrieren, lässt sich das Prinzip sogar noch auf die Spitze treiben:
Dann ergeben 4% Input nämlich 64% Outcome.
Quadrieren heißt in diesem Fall: Wir nehmen 20% von 20% bzw. 80% von 80%.
Als ich diese Anwendung bzw. Erweiterung von Pareto das erste Mal in dem Buch von Alexander Hartmann gelesen hatte (Mit dem Elefant durch die Wand), dachte ich mir:
64 Prozent??? Das ist verdammt wenig!
Ja, im wichtigsten Bereich meines Lebens stimmt das. Du hast sicher auch einen Bereich, bei dem Du eher die 100 Prozent anstrebst (auch wenn wir diese nie erreichen werden)? Aber wir können nicht nahezu 100 Prozent in allen Bereichen unseres Lebens erreichen: Wir können nicht ein perfekter Vater bzw. eine perfekte Mutter, ein toller Partner, ein weltklasse Mitarbeiter sein, noch dazu eine spitzenmäßige Fitness haben, fantastisch gut Geige spielen und gleichzeitig sieben Sprachen fließend sprechen…
Diese Ziele sind zum einen kaum erreichbar. Zum andern sind überzogene Ansprüche häufig der Kern von Stress (und Unzufriedenheit). Was haben wir davon, wenn wir überall perfekt sein wollen, aber dabei vor die Hunde gehen? Oder zumindest unter Stress leiden? Wenn wir nahezu perfekt in allen Bereichen des Lebens sein wollen, zahlen wir einen hohen Preis. Unsere Lebensqualität sinkt, obwohl wir für unsere Mitmenschen scheinbar „vorbildlich“ wirken.
Hohe Ansprüche und stetiges Wachsen sind gut. Aber die Dosis macht das Gift. Was wäre, wenn Du Dich in vielen Bereichen mit 64% zufriedengibst? 64 Prozent von Weltklasse ist immerhin noch verdammt gut. Unser Hauptlohn: Wir setzen nur noch 4% dafür ein! Wir sparen bei jeder Tätigkeit 96 Prozent an Kraft und Zeit!
Beleuchten wir dazu ein Beispiel:
Wenn Du wirklich einen perfekten Körper willst, wenn Du wirklich die 100 Prozent anstrebst, dann muss Dir klar sein, dass Du dafür einen sehr hohen Preis zahlen musst. Wenn Du Hundertprozent verlangst, musst Du bereit sein, Hundertprozent zu geben.

Dies bedeutet: 4 – 6 Stunden Training pro Tag, eine perfekte Ernährung (ohne Ausnahmen) und voller Fokus auf den Körper. All Deine Energie muss in das Projekt „vollkommener Körper“ fließen. Für Hugh Jackman sicherlich klug. Denn ein perfekter Körper ist Bedingung für seine Rolle als Wolverine.
Die meisten von uns arbeiten allerdings nicht als Schauspieler und möchten ihre Energie noch in andere Projekte stecken.
Du bekommst |
Dafür musst Du geben |
0% |
0% |
64% |
4% |
80% |
20% |
100% |
100% |
Persönlich reichen mir 64% völlig aus, wenn es um Fitness und Körper geht. Dafür konzentriere ich mich auf die effektivsten Übungen, die ich
dann 85 Sekunden ausführe. Der Zeitaufwand ist so lächerlich klein, dass die Leute im Fitness Studio immer noch unglaublich schauen, wenn ich mich
verabschiede.

In der Regel absolviere ich nur zwei 85 Sek. Einheiten. Meist erledige ich allerdings meine Übungen zu Hause. Abgesehen davon, dass ich dadurch sehr viel Zeit spare, hat dieses Prinzip noch einen riesen Vorteil:
Es gibt keine Ausreden. Wenn ich keine Lust auf das Training habe, mache ich zumindest eine Übung. Wie peinlich wäre es, wenn ich meinem inneren Schweinehund Glauben schenke: „Du hast doch keine Zeit!“
85 Sekunden habe ich immer!
Morgen geht der Blog weiter...
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